Einige spirituelle Menschen erzählen, dass sie schon als Kinder in der Natur mit Feen und Elfen gesprochen haben – und schlimmstenfalls dafür von ihrem Umfeld bestraft oder für verrückt erklärt wurden. Ich kann definitiv nicht von mir behaupten, dass ich als Kind mit Feen gesprochen habe. Vielleicht fehlt mir auch nur die Erinnerung daran. Trotzdem gab es einige Momente in meinem Leben, die durchaus schon sehr früh mein Interesse an spirituellen Themen im weiteren Sinne offenbart haben. Legen wir also los:
Kirchen & Gotteshäuser – Respekt, Ruhe & Frieden
Ich bin nicht getauft und war trotzdem ganz gerne mit meinen Großeltern in der Kirche, wenn ich als Kind bei ihnen zu Besuch war. Das lag ganz eindeutig an der Atmosphäre und nicht an den unbequemen Bänken oder den Predigten, die ich nicht verstanden habe. Abgesehen davon, dass ich den Geruch von Weihrauch immer schon gerne mochte. Weihrauch soll ja übrigens helfen, das Herz-Chakra zu öffnen und Aura sowie Energien zu reinigen.
Zwischen innerem Frieden und Irritation
Seit jeher betrete ich gerne die jeweiligen lokalen Gotteshäuser – sofern es erlaubt ist – und kann das Gefühl in den meisten Fällen nur als eine Mischung aus großem Respekt, tiefer innerer Ruhe und Frieden beschreiben.
Ganz schlimm hingegen fand ich die erlebte Ausgrenzung: sitzen bleiben zu müssen, wenn alle getauften Menschen den Leib Christi empfangen durften. Wieso sollte Gott oder Jesus irgendjemanden derart ausgrenzen wollen?
Zum Thema Kirche passt auch, dass ich es sehr befremdlich fand, dass einige Mitschülerinnen und Mitschüler nur deswegen gerne zur Konfirmation gegangen sind, weil es danach Geschenke gab. Das erschien mir schon damals als wenig „heilig“.
Frühe spirituelle Impulse aus dem Buchregal
Religion und Spiritualität haben in meiner Herkunftsfamilie keine große Rolle gespielt. Trotzdem standen einige Bücher im Regal meiner Eltern, die ich als sehr gerne lesendes Kind durchaus interessant fand. Dazu gehörte „Das Seelenleben des Ungeborenen“. Heutzutage zweifelt wohl niemand mehr daran, dass ein Baby im Bauch der Mutter schon sehr viel mitbekommt. Das war vor nicht allzu langer Zeit noch anders.
Kommt man durch Hypnose wirklich in ein früheres Leben?
Ein weiteres Buch stammte von einem Hypnosetherapeuten, der Menschen über den Zeitpunkt der Geburt hinausführte. Und siehe da: Nicht etwa Leere folgte, sondern Erinnerungen. Manche Menschen sprachen plötzlich Fremdsprachen oder hatten eine völlig andere Schrift. Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind nicht alles verstand, aber doch immer wieder fasziniert durch das Buch blätterte. Es erschien mir gar nicht mal so abwegig, früher einmal in Frankreich gelebt zu haben. Eine Information, über die ich sehr viel später noch einmal stolpern sollte.
Inspirationen aus Filmen
Während meines – im vorherigen Artikel erwähnten – Aufenthalts in Ecuador saß ich eines Nachmittags mit anderen vor dem Fernseher (ja, die gab es dort hin und wieder) und sah eine seltsame Dokumentation über Menschen, die genau das im Leben erreicht hatten, wovon sie geträumt hatten. Es handelte sich um „The Secret“ und es ging ums Manifestieren. (An dieser Stelle: Das ist keine Filmempfehlung!)
Heutzutage wird man in gewissen Kreisen ja beinahe kritisch beäugt, wenn man es nicht geschafft hat, sein Traumleben zu manifestieren. Glaube ich trotzdem daran, dass Manifestieren funktionieren kann? Ja, absolut – Antworten wird wohl am ehesten die Quantenphysik liefern.
Vorsicht bei Wundermitteln
Trotzdem ist Manifestieren kein Allheilmittel. Zu suggerieren, dass man selbst schuld ist, wenn es einem schlecht geht, weil man sich nicht oft genug seinen Traumjob vorgestellt hat, halte ich für sehr gefährlich.
So seltsam ich den Film damals fand – ein Teil von mir war fasziniert, ein anderer irritiert. Dann geriet der Film in Vergessenheit. Ein Manifestations-Profi bin ich übrigens immer noch nicht. Kann ja noch werden …
Inspiration durch andere Menschen
Es folgte in meinem Leben eine eher rationale Phase, geprägt durch mein Psychologiestudium. Ich erinnere mich gut an Therapiesitzungen während meines Praktikums in einer Psychiatrie. Eine Therapeutin nutzte dort bereits eine Methode namens EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing). Dabei wird ein traumatisches Ereignis erinnert, während man mit den Augen den Fingern des Gegenübers folgt. Damals war die Methode noch umstritten, heute ist sie bei posttraumatischer Belastungsstörung anerkannt.
Ich saß nur staunend im Raum und durfte miterleben, wie sich in Menschen etwas löste – sichtbar und spürbar. Dabei wurde kaum gesprochen. Sie „wedelte“ einfach nur mit dem Finger.
Zwischen Wissenschaft und Hokuspokus
Mein Verstand war überfordert und gleichzeitig beeindruckt. Ich bewunderte die Achtsamkeit und den Mut dieser Therapeutin, auch mal „unkonventionelle“ Wege zu gehen. Sehr wichtig ist mir hier, zu betonen, dass Hokuspokus in einem klassischen Psychotherapie-Setting nichts verloren hat! Würde während einer Therapiesitzung ein Psychotherapeut ein Ei in ein Glas schlagen und mir den bösen Blick diagnostizieren, würde ich vermutlich lachen und dann ganz schnell weglaufen. Würde ich wieder zu einer Heilerin gehen? Auf jeden Fall – nicht nur in Ecuador. (Mehr zu diesem wundersamen Erlebnis und dem, was es in mir verändert hat, im letzten Blog-Artikel.)
Von Farben, Chakras und Ausgeglichenheit
Während meines Masterstudiums hörte ich durch Freundinnen zum ersten Mal von Chakras. Vermutlich hätte ich es damals noch tschakra geschrieben. Ich mochte bunte Farben und dachte: Wenn’s hilft, warum nicht?
Ich selbst habe mich damals damit nicht weiter beschäftigt, aber etwas war seltsam: Irgendwie wirkten diese Freundinnen im Vergleich zu mir sehr glücklich und ausgeglichen, ohne dass ich mich als grundsätzlich unglücklich bezeichnen würde.
Wenn dein Bauch mehr weiß als dein Verstand
Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch eine Situation benennen kann, in der es gut war, auf das eigene Bauchgefühl zu hören. Oft sind es gefährliche oder zumindest heikle Momente. Meine Zeit in Ecuador trug auf jeden Fall sehr stark dazu bei, zu lernen, mich auf mein Bauchgefühl zu verlassen. Denn auf meinen Verstand konnte ich mich einfach nicht verlassen: Kultur und Verhaltensweisen der Menschen waren teils sehr anders, als ich es kannte, und die Sprache nicht oder kaum zu sprechen, war sicherlich ebenfalls hilfreich.
Manche dieser Erfahrungen haben mich geprägt, ohne dass ich sie gleich als spirituell erkannt hätte. Erst später habe ich verstanden, wie viel innere Weisheit oft in ganz normalen Alltagsmomenten liegt.
Kopf vs. Herz vs. Bauchgefühl
Später in meinem Leben – mit gründlichem psychologischem und kommunikativem Wissen im Gepäck – erinnerte ich mich daran, dass ich als Jugendliche wie selbstverständlich meine Freundinnen fragte, was Kopf, Herz oder Bauch zu einer bestimmten Person (meistens ging es um Jungs) oder Situation sagen. Ich hatte also mit 16 quasi eine Art Mini-Inneres-Team „erfunden“ und bereits erkannt, dass in uns mehr spricht als nur der Verstand. Das Innere Team mag ich als Coaching-Tool immer noch sehr gerne.
Interessanterweise konnten meine Freundinnen alle drei Anteile gut unterscheiden. Mir selbst fehlte lange der Zugang zu meinem Herzen – den fand ich in einem Moment von großem Kummer.
Wenn der Bauch gegen die Liste ist
Mein Kopf war lange Zeit dominant. Mein Bauch hat die wichtigen Entscheidungen getroffen, während mein Kopf noch Pro-und-Contra-Listen schrieb. Für die Sicherheit, versteht sich.
Mittlerweile verzichte ich darauf. Der Auslöser war eine Liste zu einer sehr wichtigen persönlichen Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen für mein Leben: Ich schrieb eine Din-A4-Seite voller Pro-Argumente und ein einziges(!) Gegenargument. Mein Bauch traf die Entscheidung – dagegen. Heutzutage ist auch mein Kopf sehr zufrieden mit dieser Entscheidung.
Im Übrigen trifft jeder Mensch Entscheidungen anders. Für Kopfmenschen ist es sicherlich sinnvoll, Herz und Bauch mehr Raum zu geben. Für impulsivere Menschen kann eine Pro-und-Contra-Liste durchaus hilfreich sein.
Bist du vielleicht spiritueller, als du denkst?
Welche Bücher, Filme oder Begegnungen haben dich ins Staunen gebracht, vielleicht ohne dass du es (damals) richtig einordnen konntest? Gab es Momente, in denen du wusstest: „Da ist mehr zwischen Himmel und Erde“, auch wenn du es dir nicht erklären konntest? Oder gehörst du zu denjenigen, für die Feen, Elfen oder Gnome nie wirklich „magisch“ waren – sondern selbstverständlich?
Wenn du magst: Nimm dir einen Moment und lass die Fragen wirken.
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Quellen (zuletzt abgerufen am 30.04.2025):
https://www.therapie.de/psyche/info/therapie/emdr/ablauf/
https://www.bptk.de/pressemitteilungen/emdr-bei-posttraumatischen-belastungsstoerungen-anerkannt/